Montag, 15. Mai
Mein Wunsch das Dalí-Museum in Figueres zu besuchen war groß. Bloß wie sollte ich es nur
anstellen? Die günstigen Hostels in Figueres waren bereits ausgebucht und in
einem Einzelzimmer für 40 Euro die Nacht in nem abgeranzten Schuppen wollte ich
nicht sein. Also entschied ich mich für die Route ‚Back to Barcelona‘ und einen
damit verbundenen Tagesausflug in das Theater
Museum von Dalí nach Figueres.

Bis zum Check-Out um
12 Uhr kostete ich noch die Annehmlichkeiten und die Ruhe des Hotels aus. Mit
dem Zug war ich dann nach einer halben Stunde und für 4,10 Euro wieder in der
City – Passeig de Gracia, diesmal ein
anderes Hostel namens ‚No limits‘,
8er Schlafsaal und rund 20 Euro die Nacht. Unglaublich ruhig und still im
Gegensatz zu dem Vorherigen, schon fast unheimlich. Dafür eine supergemütliche
Couchecke (von der ich gerade aus schreibe) und Küche.
Nach Ankunft bin ich
noch ein wenig in der Stadt umherspaziert. Auf ein paar Tapas bin ich dann im La Plata gelandet. Habe es vorher in
einer Doku gesehen, bekannt für seine guten Boquerones
(gebackene Sardellen), dazu Wermuth und einen einfachen Tomatensalat. Sehr
fein, einfach und urig. Um halb vier wurden dann die Schotten pünktlichst zur
Fiesta dicht gemacht. An der Theke ins Gespräch mit Davide, gleich alt und aus
Italien, gekommen. Er redete so schnell in seinem Italiano-Spanisch, dass ich
kaum mitkam. Danach noch eine gemeinsam geraucht (er seinen porro, ich meine gedrehte Kippe) und
verabschiedet.
Dann noch einkaufen,
verlaufen, laufen, laufen, mit googlemaps Orientierung verlieren, zurückfinden.
Eigentlich nicht so schwer, denn das neue Hostel liegt direkt um die Ecke von
Gaudís Casa Battló. Ich schaff das
anscheinend doch immer wieder.
Dienstag, 16. Mai
2017
Die Nacht war
unruhig, sieben Jungs im Zimmer und ich mittendrin. Ständig musste wer zum
Pinkeln raus, kam nachts zurück und die metallenen Bettgestelle quietschten.
Ich hatte keine Oropax drinnen, da ich ja meinen Wecker auf 6.30 Uhr gestellt
hatte. Der Tag für den Dalí Museumsbesuch war gekommen!
Völlig übermüdet
setzte ich mich in den Regionalzug nach Figueres, der mich etwa zweieinhalb
Stunden erst durch die katalonische, dann durch die Landschaft von Girona fuhr.
In Figueres erstmal einen Kaffe geholt und zum Museum spaziert. Ich wollte
pünktlich dort sein, kannte ich doch bereits die Anstürme auf die Museen in
Barcelona. Es war schon ein wenig was los, aber nicht so schlimm wie erwartet.

Das Theater-Museum von Dalí wurde 1974 eröffnet, von ihm selbst bis ins Detail geplant und erschaffen, dort liegt er auch begraben.
Salvador Dalí (1904-1989) wurde in Figueres geboren. In Cadaqués, östlich der Stadt und direkt am Meer liegend hatte er sein Haus (auch das kann man heute besichtigen). Seine Interessen waren vielfältig: Psychoanalyse, Physik, Film, Mode und Religion. Unsterblich verliebt in seine Frau Gala, die auch immer wieder Mittelpunkt seiner Gemälde war. Er gehört zu einen der bekanntesten Künstlern des Surrealismus (ab 1929 etwa, geprägt durch Traumwelten und irrationale Impulse), vor allem aber war er auch für seine Persönlichkeit und seinen ausgefallenen Bart bekannt. Zu seinen Werken gehören auch Filme, Litographien, Bühnenbilder, Schmuck und eigens verfasste Bücher (z.B. ‚Das geheime Leben des Salvador Dalí‘, 1942). Ein verrückter Allrounder.

Das Museum war so bunt und schrill wie er selbst wohl nur gewesen sein konnte. Ein anderes Erlebnis von Museum, ohne Audioguide, ohne Anleitung. Reinplatschen, schauen, staunen, lachen, nachdenken,…


Anschließend an das
Museum war der Eintritt in seine Schmuckausstellung inklusive. Soso, Schmuck
hat er also auch noch designed! Das wusste ich nicht. Und was für welchen.
Edelste Materialien und Schmuck der sich bewegte (‚The sacred heart‘).
Nach drei Stunden
Museum ging es dann wieder zurück, diesmal mit dem Zug der nur 1,5 Stunden fuhr.
Verwirrend diese spanischen Anzeigetafeln, Bahnsteige, Züge,…vielleicht war ich
auch einfach nur durch.
Nun bin ich wieder im
Hostel, habe mir was zu essen gemacht, flacke mit Micky aus Adelade rum, er
kümmert sich um den Sound, ich mich um meinen Blog-Beine hoch. So langsam
trudeln hier die Leute ein, die Koreaner machen sich wieder ihr Kimchi, die
Mexikaner futtern ruhig ihr Müsli, angenehme Stimmung.
Morgen geht es dann
mit dem Flixbus nach Lyon. Jo, hab mich nun doch noch für eine französische
Stadt entschieden. Letztendlich war die gute Verbindung nach Zürich
ausschlaggebend. Dort bin ich am Samstag bei meiner Freundin Natalia zum
Geburtstag eingeladen und freu mich schon sie wieder zu sehen. Haben uns im
November letztes Jahr auf Bali kennengelernt- Zeit wird es sich wieder in die
Arme zu fallen und zu feiern!























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