Dienstag, 16. Mai 2017

Back to Barcelona – Figueres – Dalí

Montag, 15. Mai
Mein Wunsch das Dalí-Museum in Figueres zu besuchen war groß. Bloß wie sollte ich es nur anstellen? Die günstigen Hostels in Figueres waren bereits ausgebucht und in einem Einzelzimmer für 40 Euro die Nacht in nem abgeranzten Schuppen wollte ich nicht sein. Also entschied ich mich für die Route ‚Back to Barcelona‘ und einen damit verbundenen Tagesausflug in das Theater Museum von Dalí nach Figueres.

Bis zum Check-Out um 12 Uhr kostete ich noch die Annehmlichkeiten und die Ruhe des Hotels aus. Mit dem Zug war ich dann nach einer halben Stunde und für 4,10 Euro wieder in der City – Passeig de Gracia, diesmal ein anderes Hostel namens ‚No limits‘, 8er Schlafsaal und rund 20 Euro die Nacht. Unglaublich ruhig und still im Gegensatz zu dem Vorherigen, schon fast unheimlich. Dafür eine supergemütliche Couchecke (von der ich gerade aus schreibe) und Küche.
Nach Ankunft bin ich noch ein wenig in der Stadt umherspaziert. Auf ein paar Tapas bin ich dann im La Plata gelandet. Habe es vorher in einer Doku gesehen, bekannt für seine guten Boquerones (gebackene Sardellen), dazu Wermuth und einen einfachen Tomatensalat. Sehr fein, einfach und urig. Um halb vier wurden dann die Schotten pünktlichst zur Fiesta dicht gemacht. An der Theke ins Gespräch mit Davide, gleich alt und aus Italien, gekommen. Er redete so schnell in seinem Italiano-Spanisch, dass ich kaum mitkam. Danach noch eine gemeinsam geraucht (er seinen porro, ich meine gedrehte Kippe) und verabschiedet.
Dann noch einkaufen, verlaufen, laufen, laufen, mit googlemaps Orientierung verlieren, zurückfinden. Eigentlich nicht so schwer, denn das neue Hostel liegt direkt um die Ecke von Gaudís Casa Battló. Ich schaff das anscheinend doch immer wieder.

Dienstag, 16. Mai 2017
Die Nacht war unruhig, sieben Jungs im Zimmer und ich mittendrin. Ständig musste wer zum Pinkeln raus, kam nachts zurück und die metallenen Bettgestelle quietschten. Ich hatte keine Oropax drinnen, da ich ja meinen Wecker auf 6.30 Uhr gestellt hatte. Der Tag für den Dalí Museumsbesuch war gekommen!
Völlig übermüdet setzte ich mich in den Regionalzug nach Figueres, der mich etwa zweieinhalb Stunden erst durch die katalonische, dann durch die Landschaft von Girona fuhr. In Figueres erstmal einen Kaffe geholt und zum Museum spaziert. Ich wollte pünktlich dort sein, kannte ich doch bereits die Anstürme auf die Museen in Barcelona. Es war schon ein wenig was los, aber nicht so schlimm wie erwartet.
 
Das Theater-Museum von Dalí wurde 1974 eröffnet, von ihm selbst bis ins Detail geplant und erschaffen, dort liegt er auch begraben.
Salvador Dalí (1904-1989) wurde in Figueres geboren. In Cadaqués, östlich der Stadt und direkt am Meer liegend hatte er sein Haus (auch das kann man heute besichtigen). Seine Interessen waren vielfältig: Psychoanalyse, Physik, Film, Mode und Religion. Unsterblich verliebt in seine Frau Gala, die auch immer wieder Mittelpunkt seiner Gemälde war. Er gehört zu einen der bekanntesten Künstlern des Surrealismus (ab 1929 etwa, geprägt durch Traumwelten und irrationale Impulse), vor allem aber war er auch für seine Persönlichkeit und seinen ausgefallenen Bart bekannt. Zu seinen Werken gehören auch Filme, Litographien, Bühnenbilder, Schmuck und eigens verfasste Bücher (z.B. ‚Das geheime Leben des Salvador Dalí‘, 1942). Ein verrückter Allrounder.

Das Museum war so bunt und schrill wie er selbst wohl nur gewesen sein konnte. Ein anderes Erlebnis von Museum, ohne Audioguide, ohne Anleitung. Reinplatschen, schauen, staunen, lachen, nachdenken,…
 
Anschließend an das Museum war der Eintritt in seine Schmuckausstellung inklusive. Soso, Schmuck hat er also auch noch designed! Das wusste ich nicht. Und was für welchen. Edelste Materialien und Schmuck der sich bewegte (‚The sacred heart‘).

Nach drei Stunden Museum ging es dann wieder zurück, diesmal mit dem Zug der nur 1,5 Stunden fuhr. Verwirrend diese spanischen Anzeigetafeln, Bahnsteige, Züge,…vielleicht war ich auch einfach nur durch.
Nun bin ich wieder im Hostel, habe mir was zu essen gemacht, flacke mit Micky aus Adelade rum, er kümmert sich um den Sound, ich mich um meinen Blog-Beine hoch. So langsam trudeln hier die Leute ein, die Koreaner machen sich wieder ihr Kimchi, die Mexikaner futtern ruhig ihr Müsli, angenehme Stimmung.
Morgen geht es dann mit dem Flixbus nach Lyon. Jo, hab mich nun doch noch für eine französische Stadt entschieden. Letztendlich war die gute Verbindung nach Zürich ausschlaggebend. Dort bin ich am Samstag bei meiner Freundin Natalia zum Geburtstag eingeladen und freu mich schon sie wieder zu sehen. Haben uns im November letztes Jahr auf Bali kennengelernt- Zeit wird es sich wieder in die Arme zu fallen und zu feiern!

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