Donnerstag, 4. Mai
Was hab ich gut geschlafen, nach 13 Stunden zu Fuß unterwegs am Vortag
bin ich Donnerstagmorgen um 10 Uhr losgezogen. Es ging an diesem Tag Richtung Colosseum und in die Viertel Testaccio und Trastevere.
Das Colosseum ist imposant,
viele Menschen, viele Händler und Typen, die einem ein Ticket aufschwatzen
möchten.
Hab es mir nur von außen angesehen, mein Ziel an dem Tag war das
Viertel Testaccio. In einem Blog habe
ich darüber gelesen, kulinarische Highlights sollen hier auf mich warten. Zu
Fuß ging es dann zuerst Richtung ‚Volpetti‘
in der Via Alessandro Volta 8, ein italienisches Feinkostgeschäft. Beim
Betreten konnte man bereits den Duft von aufgeschnittenem Parma riechen, Käse,
Kräuter, Öle, Fisch, Balsamico, süßes Gebäck,…

Alim, ein Verkäufer des Ladens ließ mich kosten. Von unterschiedlichen Balsamico-Sorten
über Käse und Öle. Aus Versehen schüttete er mir zu viel Öl auf mein
Probier-Löffelchen, gut für die Hände dachte ich mir-so kamen wir ins Gespräch.
Alim kommt aus Bangladesch, lebt seit 12 Jahren in Rom und arbeitet im
Feinkostgeschäft. Am Ende entschied ich mich für ein Stück hausgemachte Pizza
mit Büffelmozarella, Sardellen und Zucchiniblüten, anschließend ein Zuppli
(fritiertes mit Reis, Tomatensoße und Büffelmozarella gefülltes Bällchen)…BRAVISSIMA!
Am Ende kaufte ich noch meinen bisher teuersten aber zugleich nach
meinen Geschmack leckersten Balsamico aus Modena, Oregano aus den Bergen am
Stiel, feines Öl und getrocknete Tomaten. Hmmm…..
Auf Empfehlung ging ich bis zum Ende der Straße auf einen lokalen Markt,
im Angebot gab es dort von Schuhen, Feinkost, Gemüse und Obst so ziemlich alles.
Das schöne war, dass sich hier in Testaccio
kaum Touristen befanden, nur Italiener um mich herum, angenehm.




Vom Markt aus war es dann nicht mehr weit zu ‚Giolitti‘ in der via Amerigo Vespucci 35, eine Eisdiele die es seit
1914 gibt und wohl mit das beste Gelato in Rom (vor allem das handgerührte
Zabaione-Eis) herstellt!! Auch hier nicht viel los….Pistazie und Zabaione, ein
wenig Sahne, dann noch ein Café und viel zeit zum Postkartenschreiben. Das habe
ich eine Ewigkeit nicht mehr gemacht und hab einfach wieder Freude daran
gefunden :-)
Die Sonne war wieder mächtig, es ging weiter nach Trastevere, das Viertel liegt westlich des Tiber und ist sehr
schnuckelig-wie in einem kleinen Dorf. Kleine verwinkelte Gassen mit netten
Handwerksgeschäften. Über die kleine Isola
Tiberina im Tiber dann wieder zurück Richtung Zentrum.




Meine Beine wurden bereits immer müder und träge-so auch mein Kopf.
Trinken, trinken, laufen, trinken, setzen,…vorbei am Forum Romanum und langsamen Schrittes dann am Nachmittag zurück ins
Hostel. Ich war durch. Absolut geplättet, kraftlos, müde und hatte genug. Im
Hostel entspannt, einen Post gebastelt und Füße hoch.
Hatte nette Gespräche mit meinen Mitbewohnerinnen, Desire aus San
Francisco die einfach so beschlossen hatte zu reisen, nach einer beschissenen
Lebensphase, im Hamsterrad Alltag und im Job gefangen. Alles mit open end.
Nadja aus St. Petersburg wünschte mir für meine weitere Zukunft viel ‚nadezhda‘
(Hoffnung) und das alles immer wieder gut wird für mich.
Abends bin ich dann nur noch in ein Restaurant direkt neben dem Hostel
gefallen. Der Plan war es alleine zu essen, Ruhe haben und lesen – funktioniert
nicht mehr so Recht, dieser Plan geht aufgrund meiner Neugierde auf alles was
mich umgibt nicht mehr auf. Irgendwann hab ich Ray, der am Nebentisch saß zu
mir an den Tisch eingeladen. Ein Maori aus Neuseeland, was der wohl zu erzählen
hat… Er war für die Tattoo Convention
in Rom, organisierte dass die Maoris herkommen um die Europäer zu tätowieren,
ausgebucht! Er lebt mit Frau und Kind seit drei Jahren in Finnland und hat
Heimweh nach Neuseeland. Am Ende gesellte sich dann auch noch Hanna zu uns, eine
liebe Schweizerin aus Biel auf Italienreise. Am Ende mal wieder einwundervoller Abend mit der Welt an einem Tisch, gutem Essen und Wein.
Nicht mal 5 Stunden geschlafen, um 5 Uhr hieß es aufstehen und Richtung
Bahnhof Termini (2 min zu Fuß) den 6 Uhr ShuttleBus zum Flughafen catchen. Und
hier sitz ich jetzt – Airport Fiumicino.
Es geht weiter – Valencia ich komme! Freu mich sehr auf meine künftige Heimat
auf Zeit und auch Andy nach vier, oder sind es mittlerweile schon fünf (?!)
Wochen wieder zu sehen! <3
Mittlerweile sind so ziemlich alle Transportmittel durch: Bus, Zug,
Auto, Flugzeug,…zu Pferd war ich bisher noch nicht :p

On the road again – ich liebe es.
















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